Luxusmode am Scheideweg: Debüts wichtiger Designer:innen stehen bevor
Wenn der rote Teppich der Filmfestspiele von Venedig ein Indikator ist, startet der Luxussektor unsicher in die Damenmodesaison. Nach einem langen Sommer und den Haute-Couture-Modenschauen im Juli hat die Kleiderwahl der Prominenten wieder an Bedeutung gewonnen. Denn Catwalk-Präsentationen laufen Gefahr, zunehmend vorhersehbar und wenig inspirierend zu werden.
Das Festival bot einen Einblick in diese Spannung. Jonathan Andersons Dior Haute Couture zeigte unter anderem ein dunkelblaues Kleid mit Faltenwurf vorne und aufwendigen Details am Rücken. Dario Vitales Versace-Debüt, eine Jeans und ein Blazer, getragen von Julia Roberts, wirkte zweckmäßig. Und einige der Chanel-Angebote, möglicherweise unter Matthieu Blazy, mangelte es an Leichtigkeit und Richtung. Obwohl diese Looks eine neue kreative Richtung versprachen, waren die Reaktionen gemischt. Viele Online-Kommentator:innen äußerten sich enttäuscht.
Mit Blick auf die Zukunft steht die Saison vor einer Welle hochkarätiger Designer:innen-Debüts: Anderson bei Dior Damenmode; Blazy und Louise Trotter bei Chanel und Bottega Veneta; Demna bei Gucci; Pierpaolo Piccioli bei Balenciaga; Jack McCollough und Lazaro Hernandez bei Loewe; Glenn Martens bei Maison Margiela; und Duran Lantink bei Jean Paul Gaultier. Diese Einführungen markieren einen entscheidenden Moment für den Sektor und bieten sowohl Chancen als auch Risiken, da sich die Modehäuser in einem herausfordernden Markt neu definieren.
Luxusbranche ist weiterhin im Wandel
Wenig inspirierende Kollektionen gepaart mit hohen Preisen haben die Verbraucher:innen dazu veranlasst, sich Marken zuzuwenden, die einen größeren Wert bieten. Hochglanz-Werbekampagnen und der traditionelle Schein des Luxusmarketings werden zunehmend von einer Konsument:innengruppe hinterfragt, die viele Produkte entweder für gekünstelt oder nicht ausreichend auf die zeitgenössische Sensibilität abgestimmt hält.
Dieser Druck spiegelt sich in den allgemeinen Marktdaten wider. Der globale Markt für persönliche Luxusgüter wird im Jahr 2025 voraussichtlich um zwei bis fünf Prozent schrumpfen. Das ist eine deutliche Umkehr des starken Wachstums der Vorjahre. Wirtschaftliche Unsicherheit, sich ändernde Erwartungen der Verbraucher:innen und die Folgen jahrelanger erhöhter Preise — der sogenannten „Blingflation“ — haben zu stagnierenden Umsätzen bei europäischen Konzernen wie LVMH und Kering beigetragen, insbesondere bei Mode und Lederwaren. Im Gegensatz dazu verzeichneten US-amerikanische Marken wie Coach und Ralph Lauren ein Umsatzwachstum von 13 beziehungsweise 11 Prozent. Sie profitierten von ihrer Attraktivität für jüngere Verbraucher:innen, die nach erschwinglichem Luxus suchen.
Die Abhängigkeit der Branche von kontinuierlichen Preiserhöhungen hat einen Teil ihres traditionellen Publikums verprellt. So haben preisbewusstere Marken die Möglichkeit, Marktanteile zu gewinnen. Infolgedessen steht der Sektor vor einem kritischen Imperativ: Designs zu produzieren, die sowohl ästhetisch überzeugend als auch emotional ansprechend sind.
In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die neue Generation von Designer:innen diese Erwartungen erfüllen kann. Der Erfolg wird nicht nur von der Kreativität abhängen, sondern auch von einem differenzierten Verständnis der Prioritäten der Verbraucher:innen in einer Zeit wirtschaftlicher Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit. Ohne dies riskiert der Luxussektor, seine Relevanz weiter zu verlieren. Und das zu einer Zeit, in der seine traditionellen Prestigestandards zunehmend in Frage gestellt werden.
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